Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie sich schon mal über die Corona-Teststrategie bei Kita-Kindern Gedanken gemacht? Also, dass in sächsischen Kitas zu keinem Zeitpunkt der Pandemie getestet wurde? „Wie, bei euch werden die kleinen Kinder nicht regelmäßig getestet?“ Ja, da war meine Verwandtschaft schon etwas verdutzt. Denn in anderen Bundesländern ist das seit Monaten gang und gäbe. Tja, was sollte ich sagen. Bei uns nicht.
Erzieher und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wagen hier nun einen neuen Vorstoß. Sie fordern eine
Testpflicht für Kita-Kinder in Sachsen. Wie ich das nun finde? Gute Frage. Dann weiß man wenigstens Bescheid, denke ich. Und was macht man dann aber mit diesem Wissen?
Inzwischen gibt es etliche Studien zum Infektionsgeschehen an Schulen und Kitas – sowohl international als auch national. Bislang beobachtet man, dass Kinder, vor allem unter zehn Jahren, offenbar seltener an der vom Coronavirus übertragenen Krankheit Covid-19 erkranken oder sehr milde oder kaum Symptome zeigen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht trotzdem mit dem Virus infiziert sein könnten oder es sogar verbreiten.
Heißt also: Unsere Kinder müssten sich regelmäßig testen lassen, um jene zu schützen, die sich (mit wenigen Ausnahmen) längst selbst hätten schützen können. Hm. In den Schulen ist das längst Alltag. Schüler und Schülerinnen leisten ihren Teil und dafür gebührt ihnen mehr als ein schwaches Lob.
Doch wie bitte soll das mit Kita-Kindern ablaufen? Mit Zwei- oder Dreijährigen in der Autonomiephase wird ja schon Zähneputzen zum Nervenkrieg. Und wer soll diese Tests denn dann überhaupt durchführen. Im Arbeitsalltag sind unbeaufsichtigte Selbsttests nun nicht mehr gültig. Gilt für Kinder dann eine Ausnahme? Oder sollen das dann die Kitas übernehmen? Die sehen sich doch mit der
neuen Schul- und Kita-Coronaverordnung bereits enormen Herausforderungen ausgesetzt. Wie sollten die dann noch Corona-Tests durchführen – auch angesichts des massiven Personalmangels und bei einem derart schlechten Betreuungsschlüssel? Und dürften sie es überhaupt? Alles Fragen, die es zu klären gilt. Und wie so vieles andere gerade ist das irgendwie unbefriedigend.
Sie wollen jetzt einfach nur noch entfliehen? Verstehe ich. Dann habe ich gute Nachrichten für Sie. Die Märchen-Saison ist gestartet. Machen Sie es sich mit Ihren Kindern und Enkelkindern auf dem Sofa gemütlich und schalten Sie ein. Ich empfehle für Samstag „Das Märchen vom Däumling“ (9 Uhr, rbb) und „Die zertanzten Schuhe“ (15.25 Uhr, rbb), für Sonntag „Die goldene Gans“ (12.20 Uhr, mdr) und „Das Feuerzeug“ (16.55 Uhr, mdr). Und wenn Sie wissen wollen, wann „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ läuft, werfen Sie gerne einen Blick auf unsere Wochenend-Tipps.
Herzlichst
Ihre Patricia Liebling
Redakteurin LVZ Familie