Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Leserinnen und Leser,
letzte Woche wurde bei uns kräftig gefeiert. Nein, kein Geburtstag, keine Hochzeit und auch keine sommerliche Einfach-mal-so-Grillparty. Wir haben tatsächlich eine neue Wohnung gefunden. In Leipzig. Mitten in Gohlis. Am Montag haben wir den Mietvertrag vom Vermieter zurückgeschickt bekommen. Entsprechend groß war die Freude bei meiner Freundin, meiner Tochter und mir. Mit dem unterschriebenen Mietvertrag ging eine lange Suche nach der ersten gemeinsamen Wohnung für unsere kleine Patchwork-Familie zu Ende.
In Zeiten
steigender Mieten und zunehmender Wohnungsknappheit ist die Wohnungssuche tatsächlich nicht so einfach. Im Rahmen der aktuellen LVZ-Immobilienserie hat mein Kollege Jens Rometsch für Sie recherchiert, in welche Richtung
der Leipziger Wohnungsmarkt driftet.
Das Positive ist: Es gibt noch Wohnungen in Leipzig. Man braucht bei der Suche der passenden vier Wände, die auch finanzierbar sind, aber durchaus einen langen Atem, eine Menge Optimismus und jede Menge Zeit und Nerven. Mal war das Kinderzimmer zu klein, mal hat die Küche nicht gepasst, mal gab’s keinen Balkon oder der Mietpreis war zu hoch. Die Suche gestaltete sich als langwieriges Projekt.
Bereits vor einigen Wochen schien dieses Projekt erfolgreich beendet zu sein, als wir schon einmal die Wohnung unserer Träume gefunden hatten. Doch zwei Stunden vor der vereinbarten Unterzeichnung des Mietvertrages rief der potenzielle Vermieter an und offenbarte uns eine spontane Erhöhung der Kaltmiete um 50 Euro. Bei der Frage nach den Gründen für die plötzliche Mieterhöhung erklärte er lapidar: „Weil ich’s kann.“ Das sei die Gier des Vermieters, ergänzte er. Und überhaupt sei alles teurer geworden, und den Preis könne er schließlich selbst bestimmen. Also setzten wir unsere Suche fort.
Weitere Suchen in diversen Immobilien-Apps und einige Wohnungsbesichtigungen später gab‘s nun also doch den lang ersehnten Mietvertrag – ohne kurzfristigen Aufschlag. Einfach das erhoffte Happy End.
Eines haben wir in den letzten Monaten gleich mehrfach erlebt: Bei der Wohnung seiner Wahl ist man nie der alleinige Interessent. Dass wir gleich bei der Besichtigung den Kontakt zu den potenziellen Nachbarn gesucht und gefunden haben, war am Ende wohl ausschlaggebend, dass der Vermieter sich letztendlich für uns als Mieter entschieden hat. Damit geht unser Umzugs-Abenteuer unter dem Motto „aus zwei Wohnungen mach eine“ jetzt aber erst richtig los.
Umzug planen, Schränke ausmisten, Kisten packen, neue Möbel kaufen, Nachsendeauftrag und diverse Ummeldungen. Bis Mitte August die Tür unserer neuen Dreiraumwohnung hinter uns ins Schloss fallen kann, ist also noch einiges tun. Und dann müssen natürlich noch die alten Wohnungen wieder auf Vordermann gebracht werden. Es bleibt also weiter aufregend.
Herzlichst
Ihr Andreas Neustadt
Redakteur LVZ Familie